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Erneuerbare Energien ausbauen, Arten schützen – bundesweit erster Prüfrahmen für Antikollisionssysteme an Windkraftanlagen vorgestellt



Am 8. August 2024 wurde im Windpark Timmaspe ein bedeutender Meilenstein für den Schutz der Vogelwelt und die Weiterentwicklung der Windenergie gefeiert. Schleswig- Holstein hat als erstes Bundesland einen Prüfrahmen für Antikollisionssysteme (AKS) erarbeitet. In Anwesenheit von Umweltminister Tobias Goldschmidt, Vertretern des Landesamtes für Umweltschutz (LfU) sowie den Partnerunternehmen BioConsult SH und ProTecBird wurde dieser im Windpark Timmaspe, im Kreis Rendsburg-Eckernförde, vorgestellt. Der Prüfrahmen definiert Mindestanforderungen an Entwicklung, Validierung und Prüfung der Systeme. Damit gibt er klare Orientierung für die Hersteller bei der Entwicklung von AKS und kann dadurch Genehmigungsverfahren vereinheitlichen und beschleunigen.

 

Dieses innovative Projekt unterstreicht das Engagement Schleswig-Holsteins für eine nachhaltige und umweltfreundliche Energieproduktion. Der neue Prüfrahmen ermöglicht eine effiziente Überprüfung und Verbesserung von Systemen, die Vögel vor Kollisionen mit Windkraftanlagen schützen sollen. Schleswig-Holstein ist als eines der windkraftstärksten Bundesländer Vorreiter in der Etablierung zukunftsweisender Standards für Antikollisionssysteme und deren Integration in Genehmigungsverfahren. Im Auftrag des Ministeriums für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) wurde zu diesem Zweck im September 2022 ein Gremium für die Erarbeitung eines Prüfrahmens unter der Leitung des Landesamtes für Umwelt SH (LfU) einberufen. Dieses Gremium, bestehend aus einem Beraterteam (TÜV NORD, dem Büro für Biostatistik), AKS- und Windanlagenherstellern sowie Interessenvertretern von Naturschutzfachverbänden und den Windenergieverbänden, erarbeitete bis Ende 2023 einen umfassenden Prüfrahmen zur Validierung von AKS.

 

Minister Goldschmidt betonte die Bedeutung dieser Entwicklung für den Umweltschutz und die Energiepolitik des Landes: „Schleswig-Holstein ist Land der Energiewende, aber auch des Natur- und Artenschutzes. Beides wollen wir uns bewahren, denn es sind zwei Seiten derselben Medaille. Antikollisionssysteme bringen den Ausbau der Windenergie und den Schutz von Großvögeln noch besser in Einklang,“ so Minister Goldschmidt. „Der Prüfrahmen wird sowohl von der Energiewirtschaft als auch dem Naturschutz getragen und ist damit bundesweit ein Vorbild für die Genehmigung von Windkraftanlagen. Mit dem Prüfrahmen bringen wir technische Innovationen zum Arten- und Klimaschutz in die Anwendung. Digitale Technologien und Künstliche Intelligenz bieten im Umweltschutz große Chancen und dies ist dafür ein gutes Beispiel.“


Die Erfassung und Arterkennung der Vögel durch das AKS AVES Wind von ProtecBird erfolgt automatisch mittels eines KI-basierten Systems. Sobald sich ein kollisionsgefährdeter Vogel einer Windenergieanlage nähert, sendet das System ein Abschaltsignal, wodurch die Anlage in den Trudelbetrieb versetzt und eine Kollision verhindert wird. ProTecBird stellte sein erfolgreich validiertes AKS im Windpark Timmaspe der Öffentlichkeit vor. „ProTecBird hat mit seinem Antikollisionssystem AVES Wind einen technologischen Durchbruch erzielt, der als disruptiv für die Windenergiebranche angesehen werden kann,“ führt Thorsten Heinzen, Geschäftsführer ProTecBird, aus. „Wir haben ein cleveres vernetztes KI-basiertes System geschaffen, das die bestehende Windparkinfrastruktur nutzt und die Effektivität und die Nachhaltigkeit der Windenergieerzeugung weiter verbessert“.


Die Veranstaltung im Windpark Timmaspe verdeutlicht die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik und markiert einen entscheidenden Schritt für die Zukunft der Windenergie in Schleswig-Holstein und bundesweit.

 

 

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